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der kleinste, aber coolste Schwall im Bamberger Bier Tsunami

Mit welcher Intention versucht man, in einer 75.000-Einwohner-Stadt mit bereits über zwölf Brauereien und einem Landkreis mit der höchsten Brauereidichte der Welt (60 Brauereien mit über 400 Biersorten) noch eine weitere Brauerei zu etablieren?
Bier-Besessenheit?

Übermut?
Aktionismus?
Harakiri?
Zunächst einmal einfach aus Folgerichtigkeit – diese erklärt sich leicht im Anschluss.
Und doch, ja: zumindest auch viel Mut, Umtriebigkeit und totale Leidenschaft sind Grundlage für ein solches Vorhaben.

Harakiri allerdings nicht – Resignation aus Respekt, Scheitern im Allgemeinen und die Akzeptanz der scheinbaren Unmöglichkeit finden in der Persönlichkeit von Tom Land ebenso wenig Platz wie Selbstüberschätzung.


Der Bamberger Großveranstalter, Veranstaltungstechniker und gastronomische Unternehmer war unter anderem mit dem überregional bekannten „Canalissimo“ und seiner vielfältigen Beteiligung an der Bamberger „Sandkerwa“ schon mit zu vielen Erfahrungen, Hürden und Rückschlägen konfrontiert, um noch vor irgendeiner Herausforderung zurückzuschrecken. Und Land ist ein zu leidenschaftlicher Genießer, Kenner und Freak, um nicht alles dafür zu tun, selbst in dieser Rekord-Bierlandschaft bei seinen eigenen Veranstaltungen auch eigene Biersorten anzubieten! Jemand, aus dem immer wieder eigene tolle Event-Ideen sprudeln, möchte diesen mit den passenden eigenen Bier-Ideen die Krone aufsetzen – eigentlich nur logisch!

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Wie schafft man das aber, wenn man zwar glühender Verehrer der fränkischen Biertradition und internationaler Bier-Sommelier ist, nicht aber Brauer?
Indem man sich einen Fachmann in’s Boot holt, zu dem auch die persönliche Chemie stimmt und gemeinsam kreativ wird. Jürgen Winkler als langjähriger Braumeister, beliebter Anbieter einer der bekannten Landkreis-Marken und ebenfalls Großgastronom bei den zahlreichen Festen der Region erwies sich als genau dieser Fachmann. Bis knapp zur Selbstaufgabe und tatsächlich auch unter Höchstbelastung ihrer Männerfreundschaft tüftelten Land und Winkler wie besessen zunächst am „Hellen“ – dem partnerschaftlichen Einstiegs-Sud – bis noch das letzte eigenständige Gaumenkitzeln und die letzte cremige Süffigkeit herausgeholt waren, die der Vision des Unikums Tom Land entsprachen.

Erst als beide schließlich mit totaler eigener Überzeugung und vollem Stolz hinter ihrem ersten gemeinsamen Bier stehen konnten, wurde dieses auch offiziell verköstigt.


Mit großer Begeisterung – alle Tester bestärkten Land und Winkler sofort darin, dass es für diese und weitere Köstlichkeiten aus dem Gemeinschaftskessel der beiden Herren noch Platz in der Region gibt!

Schon parallel mit dem Abschluss der Kreation stand fest, wie das „Kind“ heißen sollte – wortspielerisch und naheliegend ergab sich die perfekte Würze der neuen Marke einfach aus den Nachnamen der Protagonisten mit je einer Prise Geschmack, Handwerklichkeit, Behaglichkeit, Lokalkolorit und Humor: LAND-WINKL. Wie ein besonders tolles Fleckchen Erde eben, nachdem man erst etwas suchen

muss, dass man dann aber nicht mehr verlassen möchte, so sollte auch die neue Brauerei heißen – die es nun aber erst einmal noch aufzubauen galt.

Das Glück des Tüchtigen liegt oft nah und so fand Tom Land schließlich nach längerer Suche in unmittelbarer Nähe seines Geschäfts- und Privatdomizils auch die Wirkungsstätte der neuen Brauerei mit dem Meister Winkler am Kessel: mitten im wunderschönen Bamberg – etwas versteckt und doch zentral, leicht zu erreichen und doch etwas ab vom Trubel der Altetablierten.

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Mit typischer Land-Power, Improvisationstalent, ein bisschen Augenzwinkern auch, vor allem aber mit Qualitätsbewusstsein und Begeisterung für die Umsetzung der gemeinsamen Vision wurde in der Siechenstraße Bambergs kleinstes, aber coolstes Brauhaus installiert.
Die angegliederte kleine Schankstätte entwickelte sich in- und outdoor trotz des eigentlich verheerenden Corona-Komas schnell zum florierenden Kultplätzchen, das beste Voraussetzungen hat, sich dauerhaft als kleiner, aber feiner und ganz besonderer Nebenschauplatz zu den großen Bamberger Braugasthäusern zu etablieren.

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Das Sortiment der „Landwinkl Bräu“ ist zwischenzeitlich auf einen beachtlichen Umfang angewachsen und alle Biere sind das bemerkenswert eigenständige Ergebnis von Leidenschaft und „Verzückung“ für bislang unentdeckte Nuancen handwerklicher oberfränkischer Braukunst:
„A Hells“, „A Brauns“, „A Festbierla“, „A Rauchigs“ und viele verschiedene Bockbiere, die als Bamberger Traditionssorten nicht fehlen dürfen.

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Die lähmende Umklammerung der Pandemie löste sich, Biergärten und Schankstätten öffneten wieder dauerhaft. Die leckeren Landwinkl-Biere werden bei kommenden eigenen Events viele weitere Freunde finden – womit sich die Vision des Veranstalters Land erfüllt und seine Grund-Intention bestätigt.

Und diese Liebhaber werden auch zuhause oder beim Privatfest nicht mehr auf ihre Landwinkl-Biere verzichten wollen, da Land, der mittlerweile seine Bräu alleine führt, seine Sorten auch händisch in Bügelflaschen und Fässer füllt.

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Damit ist allerdings gerade einmal das erste Kapitel der Landwinkl-Geschichte geschrieben...
Land wäre nicht da, wo er heute steht, wenn er nicht ein solch kreativer Geist, Bier- Jünger, Anpacker und Organisationstalent wäre.
Man darf also wohl gespannt sein, was da noch so alles nachkommt...

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